Am 10. September 2001 war es endlich soweit. Kurz nach 14.00 Uhr fand er statt – der erste Spatenstich zur Rekonstruktion und Erweiterung der Kläranlage Niesky.
Der Zeit und der Größe des Bauvorhabens angepasst erfolgte dieser symbolische Akt durch einen Bagger, mit welchem der Geschäftsführer unseres Unternehmens persönlich den ersten Aushub tätigte.
Die Rekonstruktion der Kläranlage war zwingend erforderlich, um den ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten sowie den Anforderungen der EU zu entsprechen.
Die Kläranlage Niesky wurde 1962 als mechanische Kläranlage geplant und gebaut.
Diese Abwasserbehandlung gestattete es jedoch nicht, das vorbehandelte Schmutzwasser dem „Hinteren Schwarzen Graben“ (Vorflut) zuzuleiten. Die Folge war eine ganzjährige Verregnung südlich der Stadt Niesky.
Viele Ödernitzer und Spaziergänger des angrenzenden Waldes werden sich noch an die damaligen Zustände erinnern.
Zwar ging im Jahr 1990 der biologische Teil der Kläranlage in Betrieb. Durch die neuen Mindestanforderungen zur Nährstoffeliminierung ergab sich jedoch eine Behandlungsqualität, die zu diesem Zeitpunkt unzureichend war.
Deshalb blieb die ganzjährige Verregnung noch bis Oktober 2000 erhalten.
Ziel unseres Unternehmens war es nun, die 3. Reinigungsstufe – den Abbau von Stickstoff und Phosphor (Nährstoffeliminierung) – zu realisieren.
Auch der Abwasserzweckverband „Schwarzer Schöps“ beabsichtigte, das in seinem Entsorgungsgebiet anfallende Schmutzwasser der Kläranlage Niesky zuzuleiten.
Aus den genannten Gründen war es erforderlich, die Größenauslegung der Kläranlage von 16.000 auf 29.000 Einwohnerwerte zu erhöhen.
Unser Unternehmen beauftragte das Ingenieurbüro IBOS GmbH aus Görlitz mit dem Entwurf und der Ausschreibung des geplanten Bauvorhabens in Höhe von rund 5,4 Millionen Euro (ca. 10,5 Millionen DM).
Nach einem europaweiten Teilnehmerwettbewerb wurden 5 Hauptangebote, 48 Nebenangebote und 28 Sondervorschläge eingereicht.
Den Zuschlag erhielt der Sondervorschlag der einheimischen Bietergemeinschaft HIB Kamenz / HST-WKS Dresden / Steinle Bau Löbau. Am 16.07.2001 wurde der Auftrag erteilt.
Genau 500 Tage nach Auftragserteilung und 444 Tage nach dem ersten Spatenstich konnte planmäßig der Probebetrieb der neu konstruierten und erweiterten Kläranlage Niesky aufgenommen werden. Da alle Partner intensiv an der Fertigstellung der modernen Anlage mitarbeiteten, stand deren Inbetriebnahme am 01.07.2003 nichts mehr im Wege.